Gospelkonzert: 400 Besucher unterstützen die Hospizgruppe
Qellennachweis: Ausgabe 'RN Selm', 01.10.2019, Seite 26
Selm. Überwältigend, berührend, beeindruckend: Starke Adjektive nutzen Veranstalter und Besucher zur Beschreibung des Konzerts des Chores Joy4Life. Das hatte auch mit dem Zweck des Konzerts zu tun.
Gospel ist Lebensfreunde - „O happy day“ und so. Joy4Life (übersetzt „Freude fürs Leben“) heißt entsprechend auch der Selmer Gospel-Chor, der am Sonntag (29. September 2019) zu einem Konzert in die evangelische Kirche am Markt in Selm geladen hatte.
Das Besondere bei diesem Konzert: Es handelte sich um ein Benefizkonzert für die Hospizgruppe Selm-Olfen- Nordkirchen. Für einen Verein also, den man wahrscheinlich eher weniger mit dem Wort Lebensfreude verbindet als das bei Gospelmusik der Fall ist. Wobei: „Wir wollen heute auch zeigen, wie vielfältig diese Musik ist“, sagte Chorleiterin Anne Scholten.
Und tatsächlich: Der Chor zeigte, dass Gospel voll Lebensfreude sein kann, mitreißend, voll Hoffnung und Spaß. Dass Gospel aber eben auch eine andere Seite hat: ruhig, nachdenklich, zuweilen sogar traurig. Vielfältig eben. Immer aber emotional. „Das Konzert hat wirklich mein Herz berührt“, sprach im Anschluss an das Konzert eine Besucherin das Gefühl aus, was vielen Zuhörern ins Gesicht geschrieben stand. „Ich bin überwältigt und berührt“, sagte Dr. Antje Münzenmaier, die Vorsitzende des Hospizverein in Richtung des Chores. Aber auch in Richtung der vielen Zuschauer: Die ganze Kirche war voll, die Resonanz groß.
Insgesamt knapp 2500 Euro sind so für die Arbeit der Hospizgruppe zusammengekommen, wie Dieter Niechcial, zweiter Vorsitzender der Hospizgruppe, am Tag nach der Veranstaltung ganz überwältigt auf Anfrage der Redaktion erklärte. Insgesamt, so schätzt er, waren rund 400 Menschen zu dem Konzert gekommen. Dass Hospizverein und Chor eigentlich gar nicht gewagt hatten, zu planen, dass so viele Besucher kommen, war am besten übrigens am Getränkestand zu beobachten. Der war ursprünglich im an die Kirche angrenzenden Raum aufgebaut. Er musste allerdings je näher es auf den Konzertbeginn zuging immer weiter nach hinten und dann sogar in einen anderen Raum weichen, um den Stuhlreihen Platz zu machen, die angesichts des Besucherzustroms noch spontan hinzugestellt werden mussten. „Insgesamt war der Abend absolut berührend und hat mich schwer beeindruckt“, sagte Dieter Niechcial. Die Hospizgruppe denkt sogar schon über eine Wiederholung einer solchen Veranstaltung in den nächsten Jahren nach.
Die eingenommenen 2500 Euro wird die Hospizgruppe vor allem in die Aus- und Fortbildung der ehrenamtlichen Mitarbeiter investieren, sagt Dieter Niechcial.
Dass Gospel und Hospizarbeit gut zusammenpassen - daran hatte nach diesem Abend wohl kein Besucher mehr Zweifel. „Der Funke ist einfach übergesprungen“, so Dieter Niechcial.